Studentische Projekte zu digitalen Geschäftsmodellen

Im Rahmen des Moduls „Konzeptorientiertes Marketing und digitale Geschäftsmodelle“ können Studierende in Zusammenarbeit mit einem oder mehreren Projektpartnern ein Geschäftsmodell entwickeln. Dabei werden sie von mir an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften betreut. Die Verteidigung der Arbeit am Ende des Semesters erfolgt in der Regel im Beisein der beteiligten Partner.

Beispiele aus dem Wintersemester 2021/2022

Digitales Geschäftsmodellkonzept: Spielzeug für ein gesundes Leben
Auf dem Bild ist eine Person mit einem Apfel in der rechten und einem angebissen Donut in der linken Hand zu sehen, davor eine Grafik.
Digitale Gesundheitsanwendungen gegen Adipositas bei Jugendlichen (Bild: Projektteam Medigreif)

Die vorliegende Projektarbeit ist das Ergebnis aus dem Modul „konzeptorientiertes Marketing und digitale Geschäftsmodelle“ mit Zusammenarbeit eines Projektpartners, für den wir ein Geschäftsmodell entwickeln, welches auf der Methodik nach Daniel R. A. Schallmo basiert. Der Projektpartner ist das Adipositas Netzwerk MV der MEDIG-REIF Kliniken. Dieses setzt sich für die Thematik der steigenden Anzahl von adipösen Kindern und Jugendlichen in Mecklenburg-Vorpommern ein. Das Ziel ist es betroffene Kinder und Jugendliche auf die Dringlichkeit des Handelns in diesem Bereich aufmerksam zu machen, um einen Wandel für die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu bewirken.
 
Die Projektgruppe bestehend aus zwei Betriebswirtschaftsstudenten und einen Wirtschaftsinformatikstudent aus dem 5. Semester haben sich mit Unterstützung von Herrn Dirk Scheer (Adipositas Netzwerk MV) und Prof. Dr. Ing. Matthias Wißotzki diesem Thema gewidmet.


In der Arbeit wurde zu Beginn ein Ideenpool generiert und evaluiert. Eine Idee wurde für die anschließende Dimensionsbetrachtung bezüglich der Kunden, des Nutzens, der Wertschöpfung, der Partner, und der Finanzen ausgewählt. Diese Ergebnisse wurden in einem Geschäftsmodell-Prototypen übersichtlich dargestellt.
Das Team hat sich dem Thema "Spielzeug für ein gesundes Leben" gewidmet. Dabei handelt es sich um das Erlernen eines gesunden Lebens durch richtige Ernährung und Bewegung, welches bereits jungen Kindern spielerisch beigebracht werden soll. Dafür könnten bestehende Konzepte wie z.B. tiptoi (Ravensburger) oder TING (LOGO Buchversand) genutzt werden, welche über eine entsprechende Peripherie Wissen spielerisch vermitteln. Diese Konzepte und deren Produkte sprechen Kinder ab einem Alter von drei bis zehn Jahren an. In diesem Projekt soll eine ergänzende Produktlinie zum Thema Ernährung und Bewegung entwickelt werden. Des Weiteren soll eine zusätzliche App für Kinder ab 10 Jahren entwickelt werden, welche die Nutzer motivieren soll, sich draußen zu Bewegen. Inhaltlich werden verschiedene Themen z.B. über Geocaching, vermittelt, um so etwas in der Natur über die Natur und das Anbauen eigener Lebensmittel etc. zu erlernen.


Das Ziel ist es die Produkte durch Krankenkassen vorbeuglich zu subventionieren, um eine langfristige Erkrankung zu verhindern. Die neuen Produkte sollen ebenfalls als Digitale Gesundheitsanwendung (DiGA) zugelassen werden. Dadurch können bereits erkrankte Kinder über ein ausgestelltes Rezept die Produkte einfacher und schneller nutzen. In Anbetracht, dass eine an Adipositas erkrankte Person durchschnittliche Kosten in Höhe von 190.000€ verursachen, kann durch frühzeitige Sensibilisierung im Kindesalter dem Gesundheitssystem viel Geld sparen und die Kinder/Jugendlichen vor körperlichen und seelischen Spätfolgen schützen.


Betreuer: Prof. Dr. Matthias Wißotzki
Projektteam: Clara Schmidt, Toralf Jansen, Henning Ems
Mentor: Dirk Scheer (AdipositasNetzwerk MV, Medigreif Inselklinikum)

Geschäftsmodellentwicklung in Kooperation mit der Industrie
Drei Teammitglieder auf der Präsentationsfolie
1. Platz: Clara Schmidt, Toralf Jansen, Henning Ems "Spielzeug für ein gesundes Leben" betreut von Dirk Scheer (AdipositasNetzwerk MV, Medigreif Inselklinikum)
Drei Teammitglieder und eine Projektbetreuerin auf der Präsentationsfolie
2. Platz: Marieke Borgwardt, Anton Schmidt, Gaye Uzun "Principito" betreut von Anton Schmidt (Principito)

Studierende der Hochschule Wismar, die IHK zu Schwerin und verschiedene Unternehmen aus dem Land arbeiteten im Wintersemester 2020/2021 digital an innovativen Geschäftskonzepten.

Im Rahmen des Studiengangs Betriebswirtschaft führt Prof. Dr. Matthias Wißotzki jedes Jahr im Modul „Konzeptorientiertes Marketing“ mit Kooperationspartnern anwendungsorientierte Geschäftsmodellentwicklungsprojekte durch. Nachdem im letzten Jahr mit der Stadt Grevesmühlen im Smart City Kontext kooperiert wurde, sollte in diesem Jahr mit verschiedenen Unternehmen zusammengearbeitet werden. Die IHK zu Schwerin unterstützte Prof.  Wißotzki bei der Mentoren*innenfindung mit ihrem landesweiten Netzwerk. Insgesamt hatten sich 13 Unternehmen bereiterklärt an dem Vorhaben teilzunehmen, welche im Rahmen einer virtuellen Pitchveranstaltung ihre aktuellen Themen vorstellten. Bei den Themen handelte es sich um Herausforderungen der Digitalisierung oder Covid-19 aus den Branchen Gesundheit, Tourismus, produzierendes Gewerbe und Beratung. Die Mentoren*innen kamen aus den folgenden Unternehmen: Techniker Krankenkasse, MEDIGREIF Inselklinikum, Ing. Siegmund Henning Anlagentechnik GmbH - SHA GmbH, MeBak Metallbau GmbH, Concept Plus, Lopero, Ministerium für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung, Trebing & Himstedt Prozeßautomation GmbH & Co. KG.

Auf dieser Basis wählten die Studierenden, welche sich zuvor in elf Teams organisiert hatten, ein Unternehmen aus, um mit Hilfe der in den Vorlesungen vermittelten Methode einen Lösungsvorschlag in Form eines Konzeptpapiers zu entwickeln. Inhalte des Konzeptpapiers sind u.a.: Ideensteckbriefe, Geschäftsmodell-Ideen-Portfolio, Geschäftsmodell-Visionsentwicklung, Kundenmonitore, PESTEL-Analyse, Leistungsschwerpunkte des Geschäftsmodells, Technologie- sowie Zukunftsmonitor, Konzipierung der Geschäftsmodelldimensionen: Kunde, Nutzen, Wertschöpfung, Partner, Finanzen uvm.

Im Verlaufe des Semesters wurden über 100 Konsultationen und mehr als 700 Seiten Konzepte entwickelt. Die Projekte der Studierenden zeigten deutlich, dass das Thema Digitalisierung in MV sehr vielschichtig ist und viele unterschiedliche Fachgebiete eingebunden werden müssen, um Digitalisierungsprojekte erfolgreich zu gestalten. Die Inhalte der Projekte reichten von der Umsetzung digitaler Beratungs- und Servicedienstleistungen, der Steigerung medialen Sichtbarkeit, der Gesundheitsförderung durch die Nutzung des Waldes bis hin zu neuen innovativen physischen Produkten, welche mit Hilfe digitaler Möglichkeiten zur Nutzung angeboten werden können. Die unterschiedlichen Projekte zeigten Gemeinsamkeiten hinsichtlich der Nutzung digitaler Möglichkeiten (siehe Bausteine der Digitalisierung: Infrastruktur, Informationssysteme, Daten, Geschäftsmodelle, Architekturen), Leben und Arbeiten in unseren schnelllebigen Zeiten zu vereinfachen und gesundes Leben zu fördern.

Am vergangenen Donnerstag präsentierten 27 Studierende der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften ihre methodisch entwickelten digitalen Geschäftsmodellkonzepte einer online zugeschalteten Jury sowie ihren Kooperationspartnern aus der Praxis. Zur Jury gehörten Frau Doreen Heydenbluth-Peters (InnovationPort Wismar), Klaus Uwe Scheifler (IHK Schwerin), Dr. Hartmut Domröse (Robert-Schmidt-Institut) und Prof. Wißotzki.

Nach der Auswertung ergaben sich die folgenden Platzierungen:

  • 1. Platz: Lea Pauline Roßa, Sabine Sophie Pott "MEDIGREIF-Reha App Realisierung" betreut von MEDIGREIF Inselklinikum
  • 2. Platz: Melisa Seyhun, Andriy Ilkiv, Florian Gärke "Lopero Logistikkonzept" betreut von Reimann und Reyser Gbr
  • 3. Platz: Jenny Lieber, Jana Hackländer, Nele Deppner "Geschäftsmodellentwicklung im Bereich Kinder- und Jugendgesundheit" betreut von MEDIGREIF Inselklinikum
  • Sonderpreis Nachhaltigkeit: Jan-Eric Eilers, Lasse Sellmeyer, Magnus Ziermann "MeLock" betreut von Mebak Metallbau GmbH

Glückwunsch an die Platzierten für die beste Projektpräsentation, aber auch an alle anderen Teams für die guten Präsentationen. Vielen Dank an die Sponsoren: Techniker Krankenkasse, IHK zu Schwerin und die MeBak Metallbau GmbH, welche Sach- und Geldpreise für die drei ausgezeichneten Teams zur Verfügung gestellt hatten. Vielen Dank auch an die Mentoren für das Engagement, welches unter den aktuellen Umständen nicht selbstverständlich ist.