Gottlob-Frege-Preise 2025 für Wirtschaftsinformatiker

Bild: Lars Emmerich
Bild: Lars Emmerich
1. Erfassung von Daten zu Parkplätzen + Prototyp testen, 2. Evaluation der Nutzung von Messungen, 3. Statische Parkplatz-Daten zugänglich machen, 4. System ein Jahr betreiben und beobachten/auswerten, 5. Aufbau notweniger Mess-Infrastruktur und System-Funktionen + Kommunikationsstrategie, 6. System veröffentlichen, 7. Erfolgsmessung und kontinuierliche Verbesserung
Quelle: Lars Emmerich

Herr Lars Emmerich erhielt als Wirtschaftsinformatiker die Auszeichnung für seine Masterarbeit. Der Absolvent des berufsbegleitenden Masterstudiengangs Wirtschaftsinformatik entwickelte in seiner Arbeit Konzepte für ein zentrales Parkleit‑ und Informationssystem (PGIS), das über eine Smartphone‑App aktuelle Parkplatzverfügbarkeiten meldet und den Verkehr gezielt lenkt. Ziel des Systems ist es, den Parksuchverkehr zu reduzieren, den Verkehrsfluss zu verbessern und so einen nachhaltigen Beitrag zur Verkehrssteuerung in Tourismusregionen zu leisten (Deutsche Autofahrer verbringen durchschnittlich 41 Stunden pro Jahr mit der Parkplatzsuche). 

Herr Emmerich analysierte mithilfe von Verkehrsdaten, Experteninterviews und einer Umfrage die besonderen Herausforderungen a der Insel Sylt; durch wiederkehrende Gäste und klar definierte Einreisepunkte wie Fähren und Autozüge ergeben sich gute Voraussetzungen für eine solche App. Die Untersuchung zeigt, dass Echtzeitinformationen zu Parkplatzverfügbarkeiten und eine gezielte Navigation zentrale Nutzeranforderungen sind und ein solches System mittelfristig von bis zu 25 % der Gäste genutzt werden könnte (Sylt: 606.763 Übernachtungsgäste im Jahr 2023). 

Die Jury würdigte insbesondere den Transfer des Forschungsergebnisses auf andere Regionen. Emmerich zeigte, dass sein Multi‑Methoden‑Ansatz und die „Smart‑Tourismus‑App“ auch auf Rügen und Wismar übertragbar sind. Dadurch kann das Konzept zur CO₂‑Reduktion beitragen, die Lebensqualität der Einwohnerinnen und Einwohner verbessern und die touristische Attraktivität erhöhen. Dieses Potenzial macht die Arbeit zu einem Beispiel dafür, wie Methoden der Wirtschaftsinformatik und intelligente Mobilitätskonzepte genutzt werden können, um Lösungen für einen nachhaltigeren Tourismus zu entwickeln.

Die in der Arbeit identifizierten Nutzeranforderungen und Akzeptanzfaktoren – wie die Nutzung einer Smartphone‑App und der Bedarf an verlässlichen Echtzeit‑Informationen – können als wertvolle Erfahrungswerte für das Sensornetz‑Projekt von Prof. Wißotzki (Betreuer & Gutachter) dienen. Ebenso könnte die Analyse der touristischen Verkehrssituation auf Sylt dabei helfen, die Services seines Smart‑Parking‑Projekts auf die Besucherströme in Wismar, auf Rügen oder anderen Tourismusregionen in M-V anzupassen, um somit die Übertragbarkeit zu prüfen. Damit könnte die in Arbeit adressierte fehlende Pilotierung des Lösungsansatzes in der Praxis umgesetzt werden.

 

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