Smart Camping an der Ostsee

Die Kamera links über Gunnar Lange (Geschäftsführer) erkennt die Fahrzeuge der Gäste und öffnet die Schranken voll automatisch, ohne eine Karte in ein Lesegerät zu stecken. (Bild: Mathias Rövensthal, IHK Rostock)

Die Digitalisierung schreitet weiter voran und wir arbeiten u.a. daran, dass unsere Städte in Mecklenburg-Vorpommern smarter und digital zugänglicher werden (Projekt Smarte Küstenregion MV). In diesem Zusammenhang geht es uns um eine nachhaltige Bewirtschaftung und die damit einhergehende Optimierung von Ressourcen, aber auch um die Verbesserung der lokalen Lebens- und Urlaubsqualität. Verkehrsinfarkt an An- und Abreistagen, fehlende Parkplätze, ausgelastete Verwaltungen sowie die Integration neuer digitaler Konzepte gehören dabei zu den Herausforderungen, welche zukünftig in verschiedenen Digitalisierungsprojekten bewältigt werden sollen (Stadtentwicklung im digitalen Zeitalter).

Jedoch gehören nicht nur Städte, sondern auch Campingparks zu den beliebten Reisezielen in M-V, was auch mit ähnlichen Herausforderungen einhergeht, denn die Beschleunigung des An- und Abreiseprozesses, bedarfsgerechte Informationsversorgung der Gäste, prädiktives Anlagen- und Abfallmanagement sind nur einige Ansätze, welche aus technologischer Sicht vergleichbar behandelt werden können. Somit ist es nicht verwunderlich, dass auch hier Digitalisierungsideen Anwendung finden.
 
So auch beim Campingplatz in Kühlungsborn, welcher bereits seit 2017 mit Prof. Wißotzki zum Thema Smart Camping im Austausch steht (Digitalisierungs-Kooperation mit Campingpark 2017). Inhaber Manfred Sürken, Geschäftsführer Gunnar Lange und Prof. Dr. Matthias Wißotzki diskutieren seitdem verschiedenste Digitalisierungsthemen mit dem Ergebnis, dass nicht jeder Trend zwingend berücksichtigt werden muss. Es ist zwar empfehlenswert bestimmte Aspekte personalisierter, kontextorientierter und bedarfsgerechter zu gestalten, um damit eine höhere Kundenzufriedenheit zu erreichen, jedoch sollen die Digitalisierungsmaßnahmen das Natur- und Urlaubserlebnis nicht kaputt machen. Insbesondere der persönliche Kontakt zu den Gästen bleibt ein wichtiger und damit nicht-digitalisierter Bereich, da sind sich die Kooperationspartner einig.

Dennoch bietet der Campingplatz in Kühlungsborn seinen Gästen (240.000 Übernachtungen in 2018) seit vergangenem Jahr viele neue digitale Services an, so z.B. WLAN, die Möglichkeit den Stellplatz online zu buchen und zu bewerten sowie einen digitalen Meldeschein. Des Weiteren werden via Bildschirmen in den Waschräumen Informationen zu Veranstaltungen und vielem mehr geboten. Die größte Veränderung jedoch wurde mit der smarten Schrankanlage eingeführt. Diese erkennt, mit Hilfe von Kameras, die registrierten Nummernschilder der Gäste. Zuvor musste die Schranke noch durch eine Karte von Hand geöffnet werden, was bei höheren An- und Abreisemengen zu Verzögerungen führen konnte, dies geschieht nun voll automatisch.

Der Campingpark in Kühlungsborn ist ein sehr gutes Beispiel für den zielorientierten und ausgewogenen Einsatz von Digitalisierungsmöglichkeiten und wird auch weiterhin an innovativen Projekten arbeiten.

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